Ceres – die Göttin des Ackerbaus ist die Namensgeberin für die heutzutage sehr beliebten Cerealien. Sie stellte insbesondere für den einfachen Teil der römischen Bevölkerung eine der wichtigsten Gottheiten dar. Ihr zu Ehren hielt man besondere Feste, die sogenannten „Cerealien“. Vom englischen Wort „cereals“ abgeleitet, stehen Cerealien heute als Oberbegriff für eine Vielzahl von zum Verzehr geeigneten Getreidearten (u.a. Mais, Reis, Hirse, Gerste, Hafer und Roggen) und den daraus hergestellten Erzeugnissen.
Ob als Müsli mit Wasser, Säften, Kuh- oder Pflanzenmilch zubereitet, als Beilage zu Fleisch oder Gemüse oder als Müsli-Riegel ergeben sie eine vollwertige Mahlzeit oder eignen sich sehr gut als gesunder Snack für zwischendurch.
Oftmals sorgen die sogenannten „Pseudocerealien“ für Verwirrung. Hierbei handelt es sich um Samen unterschiedlicher Pflanzenarten, die nicht zur Familie der Süßgräser (Getreide) gehören, jedoch ähnlich verwendet werden. Amaranth, Quinoa und Buchweizen sind zwar reich an Eiweiß, Stärke, Mineralstoffen und Fett, im Gegensatz zu den Getreidearten sind sie jedoch nicht backfähig.
Welche Cerealien gibt es?
Gerste: Gerstenkörner können zu Brot verbacken werden oder als Graupen poliert in Suppen verwendet werden. Gerste bietet lösliche Ballaststoffe, was Menschen mit einem empfindlichen Magen zugutekommt. Außerdem sind in Gerste Mineralstoffe, Proteine und B-Vitamine enthalten. Gerste wirkt sich regulierend auf den Blutzuckerspiegel aus. Fürs Müsli eignet sich Gerste in Form von Flocken am besten. Gerstenkörner sind hervorragend als Zutat zu Salaten oder Gemüsegerichten geeignet.
Hafer: Hafer ist die gesündeste und nährstoffreichste aller Getreidearten. Hafer ist glutenarm, reich an Magnesium und Biotin, welche für eine gesunde Haut, schöne Haare und feste Nägel sorgen. Neben Biotin enthält Hafer pro 100 g mindestens genauso viel Zink und doppelt so viel Eisen wie ein Steak. Auch die wichtigen Vitamine B1 und B6 sind in Hafer enthalten. Das Vitamin B1 kurbelt die Verwertung von Kohlenhydraten an und zählt zu den „Nervenvitaminen“. Ein B1-Mangel macht sich in Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Schwindel und neurologischen Störungen bemerkbar. Das Vitamin B6 schützt außerdem vor Infekten und Hautveränderungen.
Haferflocken, Hafermilch oder Haferbrei sind heute aus einem gesunden Ernährungsplan nicht mehr wegzudenken und man sollte hier täglich beherzt zugreifen.
Hirse: Der Begriff Hirse stammt aus dem Altgermanischen und bedeutet so viel wie „Sättigung, Nahrhaftigkeit, Nahrung“. In vielen Ländern gilt die Hirse als unverzichtbares Grundnahrungsmittel. Hirse ist im Ganzen, als Mehl, Grieß oder Flocken in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Es gibt sie in gelb, rot, weiß, braun und fast weiß. Die unterschiedlichen Farben weisen unterschiedliche Inhaltsstoffe auf. Hirse enthält weniger Ballaststoffe als andere Getreide ist dennoch sehr nährstoffreich. Sie liefert viel Eiweiß, Magnesium und Eisen, ist gut verdaulich und glutenfrei. Sie ist leicht verdaulich und unterstützt den Körper beim Wachstum der Zellen.
Mais: Mais stammt ursprünglich aus Mexiko und wurde zwischen dem 16. Und 17. Jahrhundert erstmals in dafür besonders geeigneten Regionen in Deutschland angebaut. Mais hat einen sehr hohen Anteil an Kalium. Kalium ist gut für den Flüssigkeitshaushalt im Körper und sorgt für einen ausgeglichenen Blutdruck. Das in Mais enthaltene Magnesium brauchen wir für ein intaktes Nervensystem und eine funktionierende Muskulatur. Mais ist ebenfalls glutenfrei und das enthaltene Vitamin B9 (Folsäure) ist für die Zellteilung und Bildung der roten und weißen Blutkörperchen notwendig. Maismehl und Maisgrieß erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und ist sind sehr vielseitig einsetzbar.
Reis: Reis ist Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung; etwa 8.000 unterschiedliche Reissorten werden weltweit und in vielen Ländern angebaut. 90 % der Weltreisproduktion stammt aus Asien.
In der Reisherstellung wird das Reiskorn von seinem Silberhäutchen getrennt und anschließend poliert – so erhält der Reis seine weiße Farbe. Durch dieses Verfahren wird der Reis wesentlich länger haltbar gemacht, enthält dann aber hauptsächlich Kohlenhydrate und Ballaststoffe und kaum Nährstoffe. Eisen, Jod, Magnesium, Proteine und Fett sind nur in geringen Mengen vorhanden. Reis sollte daher immer durch Gemüse, Fleisch oder Fisch ergänzt werden. Das macht ihn zu einem gesunden und fettarmen Lebensmittel.
Roggen: Roggen ist vor allem für die Herstellung von Brot und Brötchen bekannt. Dabei ist er sehr vielseitig einsetzbar und in der Vollkornküche inzwischen unentbehrlich. Roggen enthält einen hohen Anteil guter Kohlenhydrate und essenzieller Fettsäuren. Roggen ist reich an Lysin. Dieser lebenswichtige Eiweißbaustein, den der Körper nicht selbst produzieren kann, sorgt für ein gesundes Wachstum und ist sehr wichtig für eine funktionierende Immunabwehr. Roggen enthält Gluten, was für sehr gute Backeigenschaften sorgt. Jedoch ist er somit für Personen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, ungeeignet. Um die beliebten Flocken herzustellen, werden die Roggenkörner gereinigt, gescheuert und anschließend zu Flocken ausgewalzt. Sie sind großartig für Müsli oder Obstsalat oder als nahrhafte Koch- und Backzutat. Roggen ist besonders schmackhaft und vielseitig einsetzbar.
Weizen: Weizen zählt zu den bekanntesten Getreidearten weltweit. Man unterscheidet zwischen Weichweizen und Hartweizen. Weichweizen wird meist zu Mehl vermahlen und anschließend für die Herstellung von Backwaren verwendet. Um jedoch nährstoff- und ballaststoffreicheres Brot zu essen, sollte man zu Vollkornmehl greifen. Brei und Pudding werden ebenfalls aus Weichweizen hergestellt. Nudeln, Grieß, Bulgur und Couscous hingegen werden aus Hartweizen hergestellt. Personen, die allergisch auf Weizen reagieren, finden in Dinkel einen sehr guten Ersatz. Dinkel steckt voller Mineralstoffe und ist reicher an Vitaminen, Eisen und Magnesium als Weizen. Beide Sorten enthalten Gluten und somit auch viel Protein.
Beliebte Frühstückscerealien:
Müsli: Die meisten Müslimischungen enthalten Haferflocken, Flocken aus anderen Getreidesorten und weitere Zutaten wie Trockenobst, Rosinen oder Schokolade. Durch die Zugabe von Zucker gelingt die Herstellung des Knuspermüslis.
Cornflakes: Getreideflocken, die aus Mais, Weizen und Reis hergestellt werden, zählen wohl zu den bekanntesten Frühstückscerealien.
Gepuffte Cerealien: Diese knusprigen Bällchen entstehen aus Getreidekörnern, denen gleichzeitig sehr hoher Druck und heißer Dampf zugeführt wird.
Geschredderte Cerealien: Gekochte Cerealien werden hier zu einem Teig verarbeitet und in Streifen geformt übereinandergeschichtet oder zu Flocken zerdrückt. Es entstehen luftige Kissen.
Geformte Cerealien: Die Getreidezutaten werden zu einem Grieß verarbeitet und danach mit heißem Wasser aufgekocht. Mithilfe von Druck wird die Verformung des Teiges zu beliebigen Formen ermöglicht. Anschließend werden die Cerealien geröstet und ggf. mit weiteren Zutaten gewürzt.