Linsensorten

Lens culinaris – Die Linse zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Es gibt kaum eine andere Gemüseart, die derart vielfältig ist – sie wird seit mehr als 8000 Jahren angebaut und es gibt weltweit weit über 3.000 verschiedene Sorten. Ihren Ursprung hat sie im Orient. Über Ägypten und später dann Rom gelangte die Linse nach Europa. In Deutschland zählt die Linse neben Erbsen und Bohnen zu den wichtigsten Hülsenfrüchten. Früher galten Linsen als Arme-Leute-Essen. Doch das hat sich geändert.

Linsengericht

Linse ist nicht gleich Linse und die hierzulande erhältlichen essbaren Varianten gibt es in vielen unterschiedlichen Größen und Farben. Was die Kocheigenschaften und den Geschmack angeht, gibt es hierbei kleine und große Unterschiede.

Linsen zeichnen sich besonders durch ihren geringen Fettanteil und hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen aus. Sie sind ein ausgezeichneter Lieferant für Zink, welches den Stoffwechsel unterstützt und gegen Infekte stark macht. Außerdem liefern Linsen wichtige Eiweiße und Ballaststoffe. Das macht sie insbesondere bei einer rein vegetarischen oder veganen Ernährung zu einem sehr wertvollen Nahrungsmittel. Bei den bereits geschälten Exemplaren fällt der Nährstoffanteil etwas geringer aus, jedoch sind diese dafür leichter bekömmlich, was besonders bei Menschen mit einem schwachen Verdauungssystem vorteilhaft ist.

Zu den hierzulande bekanntesten Linsen zählen unter Anderem:

gelbe und rote Linsen

Tellerlinsen

Belugalinsen

Puy-Linsen

All diese Sorten unterscheiden sich in Farbe, Form, Konsistenz und Geschmack. Meistens werden sie jedoch nach Größe kategorisiert. Die in Deutschland beliebtesten Linsen sind die braunen und grünen Tellerlinsen sowie gelbe und rote Linsen. Letztere isst man ausschließlich in geschälter Form.

Linsen galten früher als Essen für arme Leute, erfreuen sich jedoch inzwischen sehr großer Beliebtheit und sind vielfältig einsetzbar. Sogar in der Gourmet-Küche werden Linsen immer wieder eingesetzt. Aus ihnen lassen sich die Eintöpfe, indische Dahls, Aufstriche, Bratlinge, Salate und vieles andere Speisen zubereiten. Linsen sind ein sehr vielseitiges, haltbares, sehr sättigendes und preiswertes Nahrungsmittel. Die Auswahl an unterschiedlichen Linsensorten und deren Verfügbarkeit im Handel hat sich in den letzten Jahren deutlich erweitert und lässt kaum Wünsche offen.

In einem gut verschlossenen Behälter an einem kühlen, trockenen und lichtgeschützten Ort, sind Linsen mindestens ein Jahr, meist jedoch länger haltbar.  Hierbei ist dann jedoch zu beachten, je länger die Linsen lagern, desto mehr Zeit benötigen Sie anschließend bei der Verarbeitung um gar zu werden.

Je nachdem welche Linsensorte und wofür man diese zubereiten möchte, muss sie zuvor eingeweicht werden. Die anschließende Kochzeit fällt ebenfalls unterschiedlich lang aus. Hier orientiert man sich am besten an den Angaben auf der Verpackung. Generell ist die Zubereitung recht einfach, jedoch müssen die Sorten mit Schale über Nacht eingelegt werden.

Einige Linsen sind aufgrund ihrer eher mehligen Kocheigenschaften besonders für Suppen und Eintöpfe geeignet, andere sind wiederum bissfester und eignen sich besser für Salate und als Beilage.

Rote und gelbe Linsen kommen ursprünglich aus Indien werden aus grünen oder braunen Linsen gewonnen und sind somit bereits geschält und kleiner. Sie werden schneller gar und sind somit ideal für Suppen und Eintöpfe. Sie haben einen eher süßlicheren Geschmack. Es gib Pasta die aus roten und gelben Linsen hergestellt werden. Diese Nudeln garen schnell und haben einen hohen Eiweißgehalt und sich reich an Nährstoffen.

rote und gelbe Linsen
rote und gelbe Linsen sind kleine Linsen

Tellerlinsen sind meist braun und ebenfalls für dickflüssigere Gerichte geeignet da ihre recht dicke Schale beim Kochen schnell aufgeht. Dies verleiht dem Gericht eine entsprechende Konsistenz. Sie ist die in Deutschland bekannteste und beliebteste Linsenart.

Tellerlinsen

Belugalinsen und Puy-Linsen eignen sich durch ihre festere Konsistenz besonders für Salate oder auch als Beilage.  Sie werden beide in der etwas gehobeneren Küche eingesetzt. Sie sind bissfest und haben einen vollwertigen eher nussartigen Geschmack. Den Namen haben Belugalinsen übrigens vom gleichnamigen Kaviar.

Beluga Linsen

Zu den weniger bekannten Linsenarten gehören Alblinsen, Berry-Linsen, Castelluccio-Linsen, Pardina-Linsen.

Alb-Linsen kommen aus Deutschland und werden inzwischen auch wieder hier angebaut. Sie sind eher grün, mittelgroß und mehlig kochen. Der intensive nussige Geschmack passt super für Eintöpfe und Suppen.

Berry-Linsen sind hierzulande noch nicht sehr bekannt. Es handelt sich hierbei um eine kleine grüne Sorte. Sie ist mit ihrem feinen Geschmack für die süße und herzhafte Küche geeignet. In Frankreich wird sie hauptsächlich mit Meeresfrüchten und Fisch kombiniert.

Castelluccio-Linsen kommt aus Italien und ist optisch unverwechselbar. Sie ist sehr klein und ihre Schale ist besonders weich und dünn. Eine Besonderheit ist, dass sie beim Kochen trotz der dünnen Schale ihre Konsistenz behalten. Ihre Farbvielfalt reicht von gelb über braun, bis hin zu grün oder gesprenkelt. Das Aroma dieser Linse wird auch als eher nussig beschrieben. In Italien wird sie zu Schalentieren und Wurstwaren gereicht aber auch in Salaten bildet sie eine gute Komponente.

Pardina-Linsen kommen aus Spanien und ist bei uns als braune Linse bekannt. Optisch ähnelt sie sehr stark der Tellerlinse und wird oft mit ihr verwechselt. Sie ist eine der kleineren Linsensorten und die Brauntöne variieren von hell bis dunkel. Auch diese Linse ist wieder vielseitig verwendbar. Form, Struktur und Farbe bleiben beim Kochen unverändert. Man kann sie auch keimen lassen und Ihre Sprossen in Salaten verzehren.

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